Nachbar: Tanja Reul, Praxisinhaberin der Praxis für Logopädie Tanja Reul

Worten eine Stimme geben

Die Nachbarschaft ganz engagiert

Ganzheitliche Therapie

In Deutschland arbeiten rund 29.000 Logopädinnen und Logopäden. Alle mit dem Ziel, Stimme, Sprechen und Schlucken ihrer Patienten wieder herzustellen oder zumindest zu verbessern. Eine führende Anlaufstelle dafür findet sich in Illertissen mit der Praxis für Logopädie von Tanja Reul.

Nach mehreren Jahren im Angestelltenverhältnis hat sich Tanja Reul im Jahr 2008 selbständig gemacht. Gemeinsam mit drei Ergotherapeuten gründete sie eine interdisziplinäre Praxisgemeinschaft. „Wir wollten von Anfang an fachspezialisiert arbeiten und nicht wie sonst im klassischen Sinne, wo jeder alles macht“, erklärt Tanja Reul

„Wir wollten von Anfang an fachspezialisiert arbeiten und nicht wie sonst im klassischen Sinne, wo jeder alles macht“, erklärt Tanja Reul.

„Mein Steckenpferd war schon immer die Neurologie und damit war klar, dass ich weiterhin wie zuvor in der Klinik auch in meiner Praxis in diesem Bereich arbeiten wollte. Als Unterstützung suchte ich mir eine Kollegin mit dem Schwerpunkt Kindersprache, da ein großer Teil der Patienten in logopädischen Praxen Kinder sind.

Breites Spektrum – effizientere Therapie
Schnell merkten Tanja Reul und ihre Kolleginnen, dass dieses besondere Konzept sowohl für sie als auch für ihre Patienten und die zuweisenden Ärzte aufging. „Wir konnten als spezialisierte Praxis Störungsbilder viel effektiver behandeln. Die Budgets der Ärzte wurden geschont, die Patienten waren schneller therapiert und jeder von uns konnte sich in seinem Bereich ausleben“, erzählt Tanja Reul.

„Jede von uns sich machte nur noch solche Fortbildungen, die sie für ihre fachliche Ausrichtung benötigte und sehr bald waren wir ein tolles Team mit einem vielfältigen und umfangreichen Fortbildungsportfolio. Ganz nach dem Motto: Willst du schnell gehen, geh allein, willst du weit gehen, geh mit anderen.“

Im Jahr darauf bewarb sich bei uns eine ehemalige Praktikantin mit dem Wunsch, überwiegend Stimmtherapien anzubieten. Und somit waren wir bereits drei Logopädinnen.“

Schnell merkten Tanja Reul und ihre Kolleginnen, dass dieses besondere Konzept sowohl für sie als auch für ihre Patienten und die zuweisenden Ärzte aufging.

„Wir konnten als spezialisierte Praxis Störungsbilder viel effektiver behandeln. Die Budgets der Ärzte wurden geschont, die Patienten waren schneller therapiert und jeder von uns konnte sich in seinem Bereich ausleben“, erzählt Tanja Reul.

Mehr Therapieansätze verlangen mehr Räume
„Als wir dann nach einigen Jahren im wahrsten Sinne des Wortes über uns hinausgewachsen waren, mussten neue Praxisräume her.“ Sieben Angestellte arbeiteten zu diesem Zeitpunkt in der Tanja Reul Praxis für Logopädie.

Tanja Reuls Fachgebiet sind neurologische Störungsbilder bei Erwachsenen und Kindern und sie betreut ihre Patienten fast ausschliesslich in deren Zuhause.

„Sehr schnell wurde mir dabei klar, dass logopädische Fortbildungen in der Neurologie allein nicht ausreichen, um ganzheitlich arbeiten zu können.“ Daher folgten weitere Fortbildungen wie Neuro-Linguistisches Programmieren und Systemisches Coaching sowie zum Thema Führen und zu verschiedenen ganzheitlichen Ansätzen.

„Unsere Philosophie hinter dem Ganzen ist und bleibt der ganzheitliche Ansatz. Wir arbeiten wie ein Facharzt – nur eben als Fachtherapeuten. Bei fachübergreifenden Fragen tauschen wir uns mit Kollegen aus anderen Disziplinen aus oder wir übergeben Patienten innerhalb der Praxis an die Kollegin, in deren Fachbereich das Störungbild fällt. Ausserdem sind wir mit anderen Therapeuten und behandelnden Ärzten gut vernetzt. Dabei verstehen wir uns als großes Team und kommen durch diese intensive und sehr persönliche Behandlungsmethodik bei unseren Patienten schneller zum Erfolg. Das schafft Vertrauen in die Therapie und in den Therapeuten und führt zu einer guten Beziehung zwischen Patient und Therapeuten – die eine grundsätzliche Voraussetzung für die gemeinsame therapeutische Arbeit ist.“

Systemisches Coaching als Schlüssel
Bei ihrer Arbeit setzt Tanja Reul auch auf Systemisches Coaching. „Es ist ein wichtiger Baustein, der die Arbeit mit den Patienten abrundet“, erklärt Tanja Reul. „Durch die Veränderung des Blickwinkels können schwierige Situationen viel besser verstanden und dadurch gemeistert werden. Menschen kommen wieder schneller in ihre Kraft, entwickeln sich persönlich weiter und gehen aus der
Ohnmacht, die in belastenden Situationen oft entsteht, wieder in die Verantwortung. Der gute Umgang mit sich selbst gehört für mich zur Gesundheit eines jeden Menschen dazu. Deshalb lag mir gerade diese Weiterbildung unter dem Gesichtspunkt des ganzheitlichen Arbeitens besonders am Herzen.“

Stiefkind Logopädie
Momentan arbeiten Logopädinnen und Logopäden in Deutschland ausschließlich nach den Zuweisungen von Ärzten. Sprich, Therapeuten dürfen nur mit einem gültigen, vom Arzt ausgestellten Rezept Therapien durchführen.

Hinzu kommt der große Fachkräftemangel.

„Hier sind unter anderem die niedrigen Sätze der gesetzlichen Krankenkassen mitverantwortlich“, ist Tanja Reul überzeugt. „Eine Therapie ist in Deutschland nach wie vor ein Stiefkind und wird sehr schlecht von den Krankenkassen bezahlt. Auch aus diesem Grund werden immer weniger Logopäden ausgebildet.

Vor allem Therapeutinnen kehren nach ihrer Heirat und/oder Elternzeit aufgrund der niedrigen Bezahlung oft nicht mehr in die Praxen zurück und orientieren sich neu. Umso wichtiger ist es für uns als Arbeitgeber, Stellenangebote attraktiv zu gestalten und die Wertschätzung der Kollegen und Kolleginnen sowohl persönlich als auch über die Bezahlung an die erste Stelle zu setzen.“

Ein Netzwerk voller Möglichkeiten

Mit ihrem erfahrenen und eingespielten Team ist Tanja Reul ein Glücksfall für die Region. Das hat über die Jahre zu zahlreichen Kooperationen mit Institutionen, Einrichtungen und nicht zuletzt auch mit Kliniken geführt.

„Alles zum Wohle unserer Patienten.“ Wie sehr sich Tanja Reul auf ihr Team verlassen kann, hat sie in der Zeit mit Corona erlebt: „Ich war absolut dankbar und überwältigt, wie gut wir trotz dieser schwierigen Umstände zusammen gearbeitet haben, wie sehr wir uns aufeinander verlassen konnten und somit unseren Patienten auch weiterhin Therapien in gewohnter Qualität anbieten konnten.“ Dazu zählt auch die Nachbarschaftsbank, bei der Tanja Reul seit vielen Jahren Kundin ist.

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