Nachbarn: Herbert Walk, Friedrich Schrode, Sieglinde Aigner und Ursula Andiel, Vöhringer Stadt- und Industriegeschichte e.V.

Die Vergangenheit entstauben

Die Nachbarschaft ganz historisch

Faszinierende Fundgrube

Dank des engagierten Vereins rund um Herbert Walk und Sieglinde Aigner ist die Vöhringer Stadt- und Industriegeschichte lebendiger denn je. Der eingetragene Verein wurde 2007 mit einem klaren Ziel von Walter Nothelfer ins Leben gerufen. Daraus wurde eine beeindruckende Erfolgsgeschichte.

Seit dem ersten Dezember 2007 haben sich die Mitglieder des Vereins der Vöhringer Stadtund Industriegeschichte e.V. mit Hingabe der Aufgabe verschrieben, die Heimatpflege und Heimatkunde zu fördern.

Durch die Erforschung und Archivierung von stadt- und industriegeschichtlichen Dokumenten und Bildern hat sich bis heute eine beeindruckende Sammlung entwickelt.

Von altertümlichen Haushaltgeräten über persönliche Briefe aus der Kriegsgefangenschaft bis hin zu analogen Kinofilmrollen finden faszinierende Fundstücke in thematisch arrangierten Räumen des Stadtmuseums Vöhringen ihren ganz besonderen Platz.

Heilig’s Blechle
Der Geschichte der Wieland-Werke AG wurde als größter Arbeitgeber Vöhringens ein eigener Raum im Stadtmuseum gewidmet. Die Wieland-Gruppe hat sich auf die Herstellung von Halbfabrikaten aus Kupfer und Kupferlegierungen spezialisiert. Angefangen hat die Fabrik mit Blechen und Drähten. Darauf folgten um 1900 Stangen, Rohre und Profile. Feinsäuberlich dokumentiert, findet sich der Werdegang der Wieland Siedlung auf beleuchteten Stellwänden. Im Wieland-Raum selbst schmücken zahlreiche Porträts, Werkzeuge und andere Exponate aus der Firmengeschichte die Wände und Tische.

Sentimentale Erinnerungsstücke
In der zweiten Etage des Vöhringer Stadtmuseums erstrecken sich über die gesamte Fläche liebevoll bestückte und ausgeleuchtete Regale mit Radios, Telefonen, Stiefeln und Kochutensilien. Koffer von Heimatvertriebenen, die mit der notwendigsten Habe der Familien gefüllt sind, lassen emotionale Szenen erstehen, wenn die erste Vorsitzende über den Hintergrund erzählt. Das atemberaubende Archiv mit den facettenreichen Ausstellungsstücken ist Sieglinde Aigner besonders ans Herz gewachsen. Neben Spinnrad und Nähmaschinen findet sich eine Ecke mit Kinderspielzeugen und historischen Schulsachen.

Ganz großes Kino
Rote Samtsitze, stimmungsvolle Wandleuchten und ein massives Gestell fallen beim Betreten des Capitol-Zimmers als erstes ins Auge. Herbert Walk bezeichnet das kleine Kino als „Publikumsmagnet“ während der Öffnungszeiten.

Zurecht, denn der Raum ist ausschließlich mit dem erstaunlich gut erhaltenen Originalinventar des ehemaligen Traditionskinos von Vöhringen eingerichtet.

Heute erinnern hier nicht nur nostalgische Poster, überholte Programmhefte und die riesengroßen Filmrollen an cineastische Stunden im Halbdunkel. Auch Herbert Walk erinnert sich gern an seine Zeit als junger Vorführer von zarten 16 Jahren zurück.

Umfassendes Repertoire
Um die lokale Geschichte umfassend zu dokumentieren, greift der Verein auf verschiedene Archiv- und Sammlungsressourcen zurück. Neben dem Stadtarchiv Vöhringen spielen persönliche Kontakte und die Vernetzung mit anderen Institutionen eine entscheidende Rolle.

Ein großer Teil der Exponate stammt aus der mühevollen Arbeit des Ehepaars Nothelfer.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, sich aktiv an der Arbeit des Vereins zu beteiligen. Besuche im Museum, Mundpropaganda, eine Mitgliedschaft im Verein, Spenden und die Bereitstellung interessanter Ausstellungsstücke sind nur einige Möglichkeiten, wie die Öffentlichkeit einen Beitrag leisten kann.

Vergangenheit und Zukunft unter einen Hut bringen
Trotz der erfolgreichen Umsetzung der bisherigen Ziele stehen dem Verein verschiedene Herausforderungen bevor. Der Schwund an Zeitzeugen und die Frage der Lagerung zukünftiger Sammlungen sind nur einige der Hürden, die es zu bewältigen gilt. Die Gewinnung von Nachwuchs und die klare Abgrenzung im Rahmen der musealen Präsentation seien ebenfalls wichtige Aspekte, die es zu berücksichtigen gilt, erklärt Herbert Walk.

Abschließend blickt der Verein der Vöhringer Stadt- und Industriegeschichte mit Stolz auf den gelungenen Umzug und plant bereits weitere spannende Projekte. Die Präsentation relevanter Betriebe der Stadt und zukünftige themenbezogene Ausstellungen stehen auf der Agenda.

Für die Zukunft wünscht sich Herr Walk, dass die Darstellung der Geschichte Vöhringens in all ihren Facetten weiterhin im Mittelpunkt steht. Dabei soll ein besonderes Augenmerk auf die Einbeziehung der Jugendlichen gelegt werden. Er betont:

„Schulklassen aller Bildungseinrichtungen müssen dafür sensibilisiert werden.“

Die Schaffung eines musealen Außenbereichs könnte eine sinnvolle Ergänzung sein, erläutert der zweite Vorsitzende weiter die langfristigen Vorhaben des Vereins.

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