Nachbar: Dr. Jürgen Heinz, Lebenshilfe Donau-Iller e. V.

Weil es normal ist, verschieden zu sein

Weil es normal ist, verschieden zu sein

Starke Hilfe fürs Leben

Im November 1958 gründeten Fachleute und engagierte Eltern in Marburg die „Lebenshilfe“. Schon kurz darauf entstanden in zahlreichen Städten und Landkreisen Orts- und Kreisvereinigungen der Lebenshilfe. So auch in Neu-Ulm. Seither ist viel geschehen.

Ein gemeinsames Ziel treibt die Einrichtungen der Lebenshilfe Donau-Iller an: Inklusion menschlich und innovativ zu gestalten. Alle Aktivitäten sind darauf ausgerichtet, Menschen mit Behinderung in die Mitte der Gesellschaft zu integrieren und aktiv zu fördern.

Denn auch sie wollen wie jeder Mensch lernen, Spaß haben und dazu gehören.

Dafür setzen sich die Ehrenamtlichen und Mitarbeitenden der Lebenshilfe Donau-Iller bereits seit über 60 Jahren aktiv ein, mit wachsendem Erfolg und einem vielseitigen Angebot.

Heute bietet die Lebenshilfe Donau-Iller mit Kindergärten, einer Schule, eigenen Wohngruppen mit Freizeitbereichen bis hin zu Werkstätten und einem eigenen Bildungsinstitut ein breites Spektrum an Möglichkeiten für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige. „Unser umfassendes Angebot liegt auch in unserer Historie begründet“, erläutert Dr. Jürgen Heinz, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Donau-Iller.

„Vor allem bei der Frühförderung sehen wir tolle Erfolge, weil durch möglichst frühe Interventionen Lernverzögerungen in vielen Fällen vermieden oder zumindest deutlich verringert werden. Damit können wir Menschen mit Behinderung nahezu die gesamte Spanne ihres Lebens begleiten.“

„Mit unserem 62-jährigen Bestehen sind wir eine der ältesten Lebenshilfe- Einrichtungen in Deutschland und haben aufgrund unserer großen Erfahrung ein ausgeprägtes Ohr für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige.

Wir wissen nur zu gut, was sie benötigen und welche Art von Unterstützung ihnen tatsächlich hilft.“

So hat die Lebenshilfe Donau-Iller aktuell viele Angebote, die von der Frühförderung für Kleinkinder ab drei Monaten bis hin zur palliativen Begleitung am Lebensende reichen. „Vor allem bei der Frühförderung sehen wir tolle Erfolge, weil durch möglichst frühe Interventionen Lernverzögerungen in vielen Fällen vermieden oder zumindest deutlich verringert
werden.

Hilfe in allen Lebensbereichen
Für Dr. Jürgen Heinz besteht Leben nicht nur ausschließlich aus Arbeit: „Im Zusammenhang mit der Inklusion von Menschen mit Behinderung wird oft nur von ihrer Integration auf dem Arbeitsmarkt geredet. Aber Leben bedeutet wesentlich mehr.

Zudem wird oft noch zwischen einem ersten und zweiten Arbeitsmarkt unterschieden.

Ich persönlich mag solche Begriffe nicht. Denn das wertet Menschen mit ihren individuellen Talenten und Möglichkeiten ab und teilt sie in Klassen ein.“

Die Lebenshilfe Donau-Iller bietet neben eigenen Werkstätten auch Wohnmöglichkeiten an: von klassischen Wohnstätten bis hin zu ambulanten Wohnformen, wo Menschen genau so leben können, wie  sie leben möchten, etwa in Wohngemeinschaften, in einer eigenen Wohnung und auch in Partnerschaften. „Ergänzend dazu haben wir ein vielfältiges Freizeitangebot für Menschen mit und ohne Behinderung anbieten, vom Ägyptenurlaub bis hin zum Kegelausflug.“ Auch Menschen mit einer psychischen Erkrankung finden Angebote bei der Lebenshilfe Donau-Iller. „Wir haben eine eigene Werkstatt für Menschen mit psychischer Erkrankung. Diese ist als ein bewusstes Angebot für Menschen, die unmittelbar aus dem Erwerbsleben kommen, aber ihren Beruf durch ihre oft chronische Erkrankung nicht mehr ausführen können, gedacht“, erklärt Dr. Jürgen Heinz.

Gesundheit als Schlüssel.

Laut Dr. Jürgen Heinz spielt das Thema Gesundheit auf dem Arbeitsmarkt eine immer größere Rolle. „Das sieht man in vielen Unternehmen. Da werden betriebliche Eingliederungsprogramme und Gesundheitskurse ins Leben gerufen als wichtige Rahmenbedingungen für ein gesundes und sinnstiftendes Arbeitsleben.“ Mit ihren Werkstätten verfolgt die Lebenshilfe Donau-Iller das Ziel, Menschen wieder in den Arbeitsalltag zurückzuführen bzw. die Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen.

Investition in Weiterentwicklung
Die Lebenshilfe Donau-Iller beschäftigt rund 1.100 hauptamtlich Mitarbeitende. „Wir sind eine der wenigen Lebenshilfen, die ein eigenes Fort- und Weiterbildungsinstitut haben“, berichtet Dr. Jürgen Heinz über das Institut L³, das rund 250 Seminare jährlich im Programm hat.

„Was ich großartig finde ist, dass hier immer mehr Veranstaltungen inklusiv sind.

Wir sind uns bewusst, dass wir ohne unsere Mitarbeitenden nichts erreichen können. Jede Investition bringt uns weiter. Das ist auch der Grund für Kooperationen mit Hochschulen,
um eigene Studiengänge zu entwerfen, wie beispielsweise in der Heilerziehungspflege.“

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