In Deutschland ist die Zahl der Schützenvereine rückläufig – die Vereine, die jedoch in Innovationen investieren, freuen sich über Nachwuchs und Erfolge.
Wer heute noch auf Papierscheiben zielt, ist nicht mehr am Puls der Zeit. Heute schießt man mit elektronischen Schießanlagen.
Dass solch eine Innovation allerdings 22.000 Euro verschlingen würde, war für die Sportschützen eine wirtschaftliche Herausforderung.
Daher hatte sich die Vorstandschaft des Wullenstetter Vereins entschlossen, ein Crowdfunding-Projekt auf dem Portal der Nachbarschaftsbank zu starten.
„Die Renovierung des Schießstandes selbst hatte uns 2015 schon viel gekostet – und nun fehlten die Mittel, um auch technisch alles auf neuesten Stand zu bringen“, erklärt Stefan Kiener.
„Wir sind mit 6.000 Euro Kapitalanforderung ins Rennen gestartet – ohne zu wissen, ob überhaupt genug zusammenkommt, um unseren Traum eines elektronischen Schießstandes Wirklichkeit werden zu lassen.“
Mit den weiteren Zuschüssen haben wir das geschafft. Und so kann nun seit Sommer diesen Jahres mit Gewehr und Pistole auf dem elektronischen Schießstand geschossen werden.
Ausgezeichnet – der Schützenverein in Wullenstetten zeigt nicht nur mit dem innovativen Schießstandkonzept wo es lang geht, sondern auch mit viel Kompetenz im Pistolenschießen.
Unser Gespräch führten wir mit Uli Wiedemann, seines Zeichens Sportleiter des Schützenvereins Hubertus Wullenstetten 1907 e. V. und Stefan Kiener, dem 1. Schützenmeister des Vereins.
Die Nichtschützen unter unseren Lesern werden sich natürlich nun fragen:
Uli Wiedemann: „Der Wegfall des Scheibenwechsels unterbricht nun nicht mehr – das macht den Sport spannender, denn man schießt schneller und konzentrierter.“
Und auch der Imagegewinn für den Schützenverein aus Wullenstetten innerhalb der Region ist enorm. Denn die moderne Technik und technisch agilere Nutzung des Schießstandes begeistern junge Schützen nachhaltig.
Selbst sind die beiden übrigens auch schon im jungen Alter von 12 Jahren zum Schießen gekommen – über Freunde. Und sie sind bis heute dabei geblieben. Wie viele andere des Vereins…
Denn der kleine, aber sehr leistungsstarke Verein hat eine besondere Kompetenz: das Pistolenschießen. Die Wullenstetter überzeugen in dieser Disziplin sogar bei überregionalen Meisterschaften, worauf Wiedemann und Kiener stolz sind.
Eine Mitgliedschaft im Schützenverein Hubertus Wullenstetten 1907 e. V. ist auch eine Sache für‘s Leben. So ist das älteste aktive Mitglied, Theo, 83 Jahre jung, das älteste Passiv-Mitglied sogar stolze 95 Jahre. Und auch am Nachwuchs mangelt es nicht: „Manche sind von Geburt an schon angemeldet.“ lachen die beiden Schützen.
Mit 12 Jahren darf dann aktiv mit geschossen werden, noch früher, wenn eine Ausnahmegenehmigung vorliegt.
„Schießen fördert Koordination und Ruhe“, weiß Uli Wiedemann. Disziplin sei auch eine Eigenschaft, die Erfolg am Schießstand bringt.
So führt diese Sportart auch Generationen zusammen – zum einen schult das Schießen Koordination und Ruhe, zum anderen hält es fit.
Eine gesellige Runde ist garantiert, das merken wir schon im Gespräch.
Auf unsere abschließende Frage, was den beiden an der Nachbarschaftsbank besonders gefällt, antworten beide zuerst scherzhaft: „Dass das Geld zusammenkam – nein, im Ernst: Die Nachbarschaftsbank ist unsere Hausbank, die uns in vielem partnerschaftlich unterstützt. Eine Bank, die wirklich in der Nähe ist.“
Wer mehr über den Schützenverein Hubertus Wullenstetten 1907 e. V. erfahren möchte, kann dies unter www.hubertus-wullenstetten.de
Dass die Bank wirklich unbürokratisch denkt, finden die Schützen ebenfalls sehr sympathisch …
Wäre ja auch schade, wenn Nachbarn wegziehen, mit denen man sich so gut versteht.
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