Eigentlich beginnt die Geschichte des Fiddler´s Green viel früher. Nämlich 1990. Veronika und Heinz Hagg, die Eltern des Pub-Betreibers Jens, erinnern sich an ein Konzert der „Dubliners“ in Ulm, aus dem sich die Liebe zu irsicher Musik entwickelte. Es folgten an die 30 Irland-Reisen.
„Die irische Pub-Kultur faszinierte uns so, dass wir ein Stück der irischen Gastfreundschaft nach Volkertshofen holten wollten,“ erzählen Heinz und Veronika Hagg. „Und nachdem die Gaststätte Seitz geschlossen wurde und es immer weniger Clubs mit Livemusik in der Region gab, war die Zeit reif, ein gemütliches Pub zu eröffnen.“
„Ein Fastfood-Restaurant am Stachus wäre damals die sicherere Idee gewesen“, lacht Jens Hagg. „Aber die Nachbarschaftsbank hatte Vertrauen in unsere Idee.“
Ein Pub zu eröffnen ist das eine. Ein Pub in einem kleinen Ort zwischen Baden-Württemberg und Bayern zu etablieren, das andere. Auf die Frage, was das Fiddler´s Green so erfolgreich macht, lachen alle. „Die einfachste Erklärung wäre wohl, dass das Fiddler´s Green das schönste Pub in ganz Volkertshofen ist.“ Das allein kann die Magie aber nicht ausmachen. Vielmehr ist es wohl die Tatsache, dass sich Menschen aus der gesamten Region gerne hier zum Stammtisch oder zum Abendessen treffen. Manche fahren über 20 Kilimeter, nur um unseren Biergarten zu genißen oder um ein kühles Guinnes vom Fass zu trinken.
„Wir haben viel Herzblut und Liebe zum Detail in das Pub gesteckt. Ohne den Einsatz der ganzen Familie, unseres tollen Personals sowie unserer Freunde und treuen Gäste, wären wir nie so weit gekommen“, so Heinz Hagg.
Da sind sich alle einig. Gibt´s eigentlich einen typischen Pub-Gast, wollen wir wissen? „Nein, wir haben Familien, Pub-Quizzer, Burger-Begeisterte, Whiskey-Genießer und Live-Musik-Liebhaber. Ebenso haben Stammtische hier einen Anlaufpunkt gefunden.“
Gerade das Thema Musik hat die Location überregional bekannt gemacht. Wenn nicht gerade wegen Corona der Betrieb auf Sparflamme laufen muss – eine Zeit, die Jens Hagg, nutzt, um lang aufgeschobene Projekte in die Tat umzusetzen – platzt das Fiddler´s Green aus allen Nähten.
Von Blues über Rock bis hin zu Singer-Songwriter haben wir über 400 Konzerte veranstaltet.
Grün wie die grüne Insel. Nicht Irland, sondern Volkertshofen. Wer den Weg dorthin auf sich nimmt, wird mit einem gemütlichen Biergarten belohnt, der Menschen aus der ganzen Region begeistert.
„Ein tolles Projekt ist unsere Reihe „PUBheimer“ bei dem unsere Haus-Band Songwriter aus der Region auf der Pub-Bühne begleitet“, erzählt Jens. Aber auch internationale Größen der Irish-Folk-Szene waren schon in Volkertshofen zu Gast. Wie man so viele Musiker ganz ohne Großstadt versammlt, wollen wir wissen. Heinz Hagg dazu: „Allein an den Irish-Flok-Sessions wirken über 100 Musiker mit. Und in der Session-Kultur kennt einer den anderen, den er beim nächsten Mal mitbringt. Jeder der kann, darf mitspielen.“
Sein Sohn ergänzt: „Das Ganze hat sich über Jahre entwickelt. Die Musiker werden hier gut versorgt und sind von unseren Musik- und Video-Mitschnitten begeistert, die dann wieder in Netzwerken verbretet werden.“
„Anfangs hatte mir meine Tätigkeit als Musiker und Tonmeister mit eigenem Studio sehr geholfen, Kontakte zu regionalen Bands und Künstlern herzustellen.“
Die Tatsache, dass die Nachbarschaftsbank von Anfang an an der Seite des Fiddler´s Green stand, hat eine starke Verbindung geschaffen. Offenheit für neue Ideen war der Beginn von allem. „Dass man einfach jederzeit vorbeischauen kann, ist hervorragend“, so die Haggs.
„Da ist keine fremde Stimme am Telefon, sondern Menschen vor Ort, die man auch Abends gerne wieder bei uns im Pub trifft. In unserem Fall ist es sogar die Stimme unserer Lieblingsnachbarin“, erzählt Jens.
Nun hoffen alle, dass die Coronakrise der gewachsenen Pub-Kultur keinen Abbruch tut. Doch die Haggs sind sich sicher, dass die Menschen der Region die ausgelassenen Abende im Fiddler´s Green schon vermissen. „Bis zu 100 Anfragen für Konzerte kommen jedes Quartal rein“, erzählt Jens Hagg. Das klingt so, als ob es nur noch eine kleine Frage der Zeit ist, bis in Volkertshofen wieder irische Geselligkeit herrschen wird…
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