Wasserwacht Neu-Ulm

Helden des Alltags

Die Nachbarschaft ganz engagiert

Helden des Alltags

Die Wasserwacht ist mit über 130.000 Mitgliedern die größte Gliederung des Bayerischen Roten Kreuzes. Alle arbeiten ehrenamtlich und in ihrer Freizeit. So auch bei der Wasserwacht Ortsgruppe Neu-Ulm, der wir bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen durften.

Die Ortsgruppe Neu-Ulm gibt es bereits seit dem Jahr 1948 und ist eine von sieben Ortsgruppen im  Landkreis. „Wir stehen 24 Stunden und das an 365 Tagen im Jahr bereit, als eine von drei  Schnelleinsatzgruppen der Wasserrettung im Landkreis Neu-Ulm“, erklärt Helmut Graf, Pressesprecher  der Ortsgruppe.

Alle Aktiven bei der Wasserwacht haben vor ihrem Einsatz eine Ausbildung als Sanitäter absolviert.

Der führt weiter aus: „In den Sommermonaten sind an den Wochenenden und Feiertagen  unsere Wasserretter an den Naherholungsseen in Ludwigsfeld und Pfuhl sogar direkt vor Ort  – um am und im Wasser Hilfe zu leisten. Aber auch bei Sonderdiensten wie beispielsweise beim Nabada oder beim Triathlon sind unsere Aktiven im Einsatz.“

Das ist aber nur die eine Seite. Als Teil des Roten Kreuzes stehen die Einsatzkräfte zusätzlich zum Wasserrettungsdienst auch bei auftretenden Notfällen an Land bereit. Die Statistik liest sich beeindruckend: Allein im  Jahr 2020 leisteten die freiwilligen Helfer der Wasserwacht Ortsgruppe Neu-Ulm insgesamt 6.312 ehrenamtliche Arbeitsstunden an 263 Tagen. Darunter 168 Erste-Hilfe-Leistungen, zwei Lebensrettungen, eine  Vermisstensuche, 974 Ausbildungsstunden, 1.641 Wachstunden an den Naherholungsgebieten, 382 Jugendausbildungsstunden und vieles mehr.

Das zeigt sich am hohen  Ausbildungsgrad der Wasserretter, wie Graf herausstellt: „Wir sind alle als Sanitäter ausgebildet. Somit  können alle unsere aktiven Mitglieder bei medizinischen Notfällen im Einsatz und bei unseren  Wachdiensten professionelle Hilfe leisten. Wir werden dabei als Teil des großen Bayerischen Roten Kreuzes vielfältig eingesetzt. So zum  Beispiel auch bei Großschadensereignissen und im Katastrophenfall. Je nachdem, wo unsere Einsatzkräfte gerade an Land oder im Wasser benötigt werden. Auch bei den Corona-Impf- und -Testaktionen sind wir vor Ort.“

Die vielfältigen Einsatzbereiche und Möglichkeiten machen die Arbeit bei der Wasserwacht spannend.  „Ein wichtiger Aspekt ist natürlich der sportliche Ansatz bei uns“, betont Helmut Graf.

„Ein  Wasserretter muss sich auskennen und fit sein, um im Fall der Fälle sicher und schnell Hilfe leisten zu  können. Gerade dieser Aspekt ist bei unserer Organisation wichtig.“

Für diese zahlreichen Aufgaben ist eine Menge Technik nötig.

Als Motorrettungsbootsführer, Rettungstaucher, Luftretter, Einsatzleiter,  Funker oder auch als Wasserretter sind die Kräfte der Wasserwacht Neu-Ulm bestens ausgestattet und  ausgebildet.

„Grundlage unserer Arbeit ist in erster Linie unsere solide und vor allem umfangreiche  Ausbildung. Von der Nichtschwimmerausbildung über unsere Jugendgruppen bis zum Luftretter bieten  wir die notwendigen Lehrgänge für unsere Mitglieder an. Übrigens auch Rettungsschwimmer- Kurse für  externe Personen“, erläutert der Pressesprecher das vielseitige Ausbildungsangebot der Wasserwacht.

„Gute Kameradschaft und ein Zusammengehörigkeitsgefühl sind äußerst wichtig bei uns. Ein starkes Team funktioniert nur dann gut, wenn es sich nicht nur zu Einsätzen und Fortbildungen trifft.“

Deshalb legen die Verantwortlichen bei der Wasserwacht Neu-Ulm besonderen Wert darauf, dass sich die Mitglieder zum Ausgleich neben den Ausbildungen und Einsätzen auch auf privater Ebene kennenlernen. Beim  gemeinschaftlichen Grillen nach dem Wachdienst, dem gemütlichen Ausklang nach einer erfolgreichen Arbeit oder auf dem Tagesausflug zum Wasserskifahren. „Das festigt die Kameradschaft und hält unsere  Einsatzbereitschaft am Laufen“, bringt es Graf auf den Punkt.

Auf die Frage, was das Ehrenamt bei der Wasserwacht so besonders macht, hat Helmut Graf eine klare  Antwort: „Es ist diese Kombination von Freizeitgestaltung mit hohem Erholungswert und die Möglichkeit,  gut ausgestattet und hoch professionell gemeinsam mit Freunden ein Ehrenamt auszuüben.  Das macht die Tätigkeit bei der Wasserwacht sehr reizvoll und einzigartig. Gute Kameradschaft und ein  Zusammengehörigkeitsgefühl sind äußerst wichtig bei uns. Ein starkes Team funktioniert nur dann gut,  wenn es sich nicht nur zu Einsätzen und Fortbildungen trifft.“

Trotz dieser starken Gemeinschaft fällt es auch der Wasserwacht Neu-Ulm zunehmend schwerer,  Menschen für das Ehrenamt zu begeistern.

Die Wasserwacht ist ideal fürs Ehrenamt

Daher betreibt der begeisterte „Wasserwachtler“ Graf gerne  Eigenwerbung:

„Die Bereitschaft, sich langfristig an eine ehrenamtliche Aufgabe zu binden, die viel Ausbildung erfordert und auch durch Dienstpläne eine gewisse Verbindlichkeit benötigt, sollte gegeben sein. Gleichzeitig gibt es aber kaum eine bessere Möglichkeit, sportliche Aktivität,  Kameradschaft und ehrenamtliches Engagement so gut und einfach wie bei der Wasserwacht in Einklang  zu bringen. Und nicht zu vergessen: Dabei in vielfältiger Form Gutes zu tun. Wer das selbst erleben möchte, soll sich bei uns melden. Wir freuen uns über jedes neue Mitglied!“

Jetzt Nachbar werden!

Erzählen Sie uns Ihre Geschichte!

Diese Geschichten könnten Sie auch interessieren:

Reparieren statt wegwerfen

In der Gemeindehalle Nersingen treffen sich jeden Monat ehrenamtliche Tüftler, um kaputte Gegenstände wieder in Schuss zu bringen. Über die sinnvolle Beschäftigung freuen sich Jung und Alt.

Mehr erfahren

Faszinierende Fundgrube

Mit beeindruckender Hingabe halten die Mitglieder des Vereins der Vöhringer Stadt- und Industriegeschichte die Vergangenheit am Leben. Dabei erzählen die faszinierenden Fundstücke der Sammlung eine ereignisreiche Geschichte.

Mehr erfahren

Mit festem Sitz im Sattel

Als Ausbildungsbeauftragte kümmert sich Daniela Wohlketzetter seit 2013 um die Koordination, Organisation und Öffentlichkeitsarbeit des RFV Weißenhorn. Dabei liegt ihr die Jugendarbeit besonders am Herzen.

Mehr erfahren