Aufs Glatteis geführt.

Devils Eishockey

Aufs Glatteis geführt.

Manche „Teufel“ leben an einem kalten Ort...

Die Devils Ulm/Neu-Ulm sind die Eishockey-Mannschaft der Region. Wir haben mit Patrick Meißner, dem Geschäftsführer der Devils, gesprochen: Darüber, ob Eishockey wirklich so hart ist, was Nachbarschaft innerhalb des Teams bedeutet und wie man ein Devil wird ...

„Wenn Du als Eishockey-Spieler keine Narbe hast, machst Du etwas falsch…“, sagt Patrick Meißner, Geschäftsführer und Spieler der Devils.

Teufelskerle? Durchaus. Was muss man mitbringen, um ein Devil zu werden?

„Sich schon früh auf dem Eis zu Hause fühlen und möglichst bald mit Eishockey anfangen“, sagt Patrick Meißner.

Leidenschaft für den Sport und ein guter Charakter sind wichtig, damit neue Spieler bei uns ins Team passen“, erzählt Meißner.

„In diesem Sport ist ein guter Charakter wichtiger als vieles andere!“, so Meißner. „Wenn jemand neu in die Mannschaft kommt, wird er aber immer sehr schnell integriert. Man kennt sich ja oft in der kleinen Eishockey-Welt.“ Der Verein selbst ist 11 Jahre alt – das Team im Schnitt auffallend jung.

„Los geht‘s in verschiedenen Altersklassen, sprich U-Stufen, von U9 bis U20 – so verläuft die Nachwuchskarriere. Danach geht‘s in den aktiven Bereich.“

„Oft ist es auch so, dass Spieler von auswärts zu uns kommen – im Gegensatz zum Fußball werden sogar schon in der fünften Liga Spieler dazugeholt.“

Das Wichtigste sind laut Patrick Meißner aber nicht allein überzeugende Fähigkeiten auf dem Eis – sondern, dass ein neuer Spieler auch wirklich ins Team passt.

Als Team vereint die Devils die Leidenschaft zum Sport – und, dass die ganze Mannschaft im Schnitt sehr jung ist.

Die Eishockey-Welt ist klein – man kennt sich aus anderen Vereinen oder Wettkämpfen.

„Wir haben ein klares Ziel: den Aufstieg. Und da sind wir guter Dinge. Das verbindet“, so Patrick Meißner. Auf die Frage, wie er selbst zu dieser Sportart kam, strahlen seine Augen.

„Bei mir war es ganz einfach – meine Eltern sind mit mir als Sechsjährigem zum Schlittschuhlaufen. Ich war schon beim Skifahren eine kleine ‚Rampensau’ – und als ich auf dem Eis nach jedem Sturz direkt wieder aufgestanden bin, um weiterzufahren, wurden meine Eltern durch jemand vom Verein angesprochen …“, und fährt fort „… die ganzen anderen Jungs in meinem Alter, die schnelle Sportart mit der coolen Ausrüstung haben mich gleich gepackt.“ Die Liebe zum Spiel war sofort da.

Der Sport ist hart – da gibt es auch mal Zoff, gibt Meißner unumwunden zu. Dass dieser „Männersport“ ein ehrlicher und direkter Sport ist, auch wenn es ums Dampfablassen geht, schätzt er aber sehr. Und doch gibt es klare Regeln, die wenig Entscheidungsspielraum bieten. „Beispielsweise wird Kritik am Schiedsrichter direkt geahndet. In anderen Sportarten wird mit dem Schiri diskutiert. Bei uns nicht. Das macht es auch ehrlicher.“

Ist der Sport wirklich so hart, wie man erzählt? „Ja, Eishockey ist hart. Es gibt Regeln. Doch wenn der Puck mal ins Gesicht springt, dann endet das eben mal mit einer Narbe.“

Es gibt auch mal schwerere Verletzungen, jedoch ist Eishockey statistisch nicht so verletzungsintensiv wie beispielsweise Handball.

Sowas gehört dann aber doch zur Spieler-Ehre. „Wenn Du als Eishockeyspieler keine Narbe hast, machst Du was falsch!“, sagt Patrick Meißner mit einem Augenzwinkern.

Wenn was passiert, geht‘s eben vom Eis auf die Bank. Wie kommt ein Eishockey-Verein auf die Bank – in dem Fall nicht die Ersatzbank, sondern die Nachbarschaftsbank?

150.000 € stellte die Nachbarschaftsbank 2018 für soziale Projekte bereit.

„Die Nachbarschaftsbank ist seit Jahren Sponsor der Devils“, erzählt Meißner. Und tatsächlich legt die Bank großen Wert auf die Förderung des Breiten- und Leistungssports der Region in all seinen unterschiedlichen Facetten.

Teams und Vereine zu unterstützen entspricht ja auch dem genossenschaftlichen Gedanken der gegenseitigen Hilfe. „Wir fühlen uns als Teil dieser Region und unseren Kunden und Mitgliedern gegenüber verpflichtet!“, so Alois Spiegler, Vorstand der VR-Bank Neu-Ulm.

In dieser Gemeinschaft wird für viele Vereine möglich, was allein nicht zu erreichen gewesen wäre. Das schafft natürlich Bindung, Nähe und Vertrauen. Das sind die Werte, die eine gute Nachbarschaft ausmachen. So schüttete die Nachbarschaftsbank im Jahr 2018 über 150.000 Euro an Spenden und Fördergeldern aus.

So wird Nähe der Nachbarschaftsbank erlebbar. Meißner bestätigt das: „Ich komme aus Burlafingen und wohne jetzt in Pfuhl. Überall stehen nun die orangen Bänke.“

„Das gibt schon ein heimeliges Gefühl der Nähe, wenn die Bank so präsent im Alltag ist.“ Und natürlich auch im Leben der Spieler. „Ich hatte da von Anfang an als Geschäftsführer der Devils ein sehr gutes Gefühl.“

Die Unterstützung gerade im Nachwuchsbereich sei ausgezeichnet, meint Patrick Meißner, der selbst in den vergangenen vier Jahren Nachwuchstrainer war – noch neben seiner Funktion als Geschäftsführer und als Spieler der ersten Mannschaft.

„Ich war etwas wie die eierlegende Wollmilchsau.“ Am Ende sei das etwas zu viel geworden – Meißner wollte sich durch die zunehmenden Aufgaben als Geschäftsführer wieder mehr auf das Spiel konzentrieren.

„Auf dem Spielfeld lässt man Dampf ab – und nach dem Spiel ist wieder alles in Butter.“ Das macht Eishockey aus.

Daher hat er in diesem Jahr die Rolle als Nachwuchstrainer schweren Herzens aufgegeben. Bleiben die Spieler lange dabei? „Ja, wir haben Mitglieder, die sind seit Vereinsgründung im Team.“

„Manche haben sogar zeitweise bei unseren Konkurrenten gespielt – sind dann am Ende wieder zurückgekommen.“ Das spricht natürlich für den Verein, findet Meißner. Der Verein verändert sich stetig. Was die Saison bringen wird, auch wenn die Verantwortlichen und das Team Richtung Aufstieg schielen, ist jetzt noch nicht abzusehen. Die Spannung gehört zum Spiel. Wer den Spirit dieser schnellen Sportart einmal live miterleben möchte, hat dieses Jahr noch mehrfach die Gelegenheit. Alle Informationen finden unsere Leser unter www.devilshockey.de.

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