Nachbar: Christian Fischer, Klosterverwalter im Kloster Roggenburg

Ein Ort von Menschen für Menschen

Die Nachbarschaft ganz traditionell

Nachhaltig Vermögen bilden

900 Jahre reicht die Geschichte des Prämonstratenser-Ordens zurück, der im Kloster Roggenburg eine Heimat gefunden hat. Neben der Klosterarbeit wird hier auch ein Bildungszentrum für Familie, Umwelt und Kultur sowie ein Klostergasthof mit -laden betrieben. Ein Treffpunkt für Menschen aus nah und fern.

Alles begann vor genau 900 Jahren mit Ordensgründer Norbert von Xanten, der auf die Herausforderungen der damals schwierigen Situation in Kirche und Staat mit der frohen Botschaft des Evangeliums antwortete. Von Anfang an zeigten die Prämonstratenser großes Engagement für die Menschen außerhalb ihrer Gemeinschaft und nahmen sie bereitwillig auf. Diese Botschaft gilt bis heute. Das Roggenburger Kloster ist heute ein abhängiges Priorat der Abtei Windberg.

Reich an Geschichte und Geschichten
Seit Graf Bibereck im Jahr 1126 seine Burg als Kloster stiftete, sind die Prämonstratenser-Chorherren auch in Roggenburg beheimatet. Roggenburg entwickelte sich im Verlauf seiner Geschichte zur
Reichsabtei.

Die Säkularisation im Jahr 1802 bereitete jedoch einer 700-jährigen Klostertradition ein jähes Ende.

Erst 180 Jahre später – die Gebäude wurden zwischenzeitlich mehrmals anderweitig genutzt – kehrten die Patres des Prämonstratenser-Ordens zurück.

Zu jedem guten Werk bereit

In Roggenburg widmet sich die junge Chorherren- Gemeinschaft vor allem der Pfarrseelsorge, der
Bildungsarbeit und der Kulturpflege.

Diese klare weltliche Ausrichtung steht im Kontrast zur klösterlichen Zurückgezogenheit manch anderer Ordensgemeinschaft.

Pater Ulrich kann dies nur bestätigen: „Wir leben hier ganz nach unserem Leitspruch‚ Zu jedem guten Werk bereit‘. Diese Offenheit bietet vielen Menschen Raum, die sich auf ganz verschiedene Weise im Glauben dem Leben nähern. So finden sie hier in unserem Bildungszentrum beispielsweise Seminare für Menschen, die Angehörige verloren haben. Aber auch Vorträge zum Thema Erziehungsarbeit für Eltern.“

Unter dem Motto „Bildung so bunt wie das Leben“ bietet ein neu geschaffenes Bildungszentrum für Familie, Umwelt und Kultur ganzjährig kulturelle, spirituelle und pädagogische Kurse für Kinder und Jugendliche, Familien, Senioren, Schulklassen und Gruppen aller Art. Dabei gibt es die Möglichkeit, die gut ausgestatteten Räumlichkeiten für eigene Veranstaltungen und Seminare für bis zu 150 Teilnehmer zu buchen. Nach pandemiebedingter Pause füllen sich mittlerweile wieder die Räume.

Sichtbar wird dieser Geist auch auf dem Klostergelände. Im Jahr 2015 wurden die sanierten und neu angelegten Außenanlagen mit einer barocken Gartenanlage eröffnet. In einem Teil des unteren Terrassengartens ist der neue Meditationsgarten mit einem Labyrinth aus Efeu entstanden. Der Kräutergarten des Klosters zeigt in zwölf Beeten ca. 150 verschiedene Heilpflanzenarten. Wem das nicht reicht, der findet im angrenzenden Klostergasthof mit seinem 3-Sterne-Hotel schwäbische und klösterliche Schmankerl aus Produkten der Region.

Nachhaltig leben und die Region stärken
Im Kloster Roggenburg sind aber nicht nur Geschichte, Geist, Kunst und Kultur lebendig. In allen Angeboten und Leistungen ist der Fokus auf Nachhaltigkeit spürbar.

„Seit jeher steht das klösterliche Leben für Autarkie und Selbstversorgung“, erklärt Christian Fischer.

„Deshalb legen wir neben unserer Bildungsarbeit besonderen Wert auf die Herstellung von regionalen Produkten. Wie beispielsweise unser Klosterbier, das wir von einer nahen Brauerei beziehen und so deren Auslastung mit absichern.“

 

 

Mitarbeiter gesucht
Christian Fischer, zuständig für die Klosterverwaltung, ist optimistisch: „Nach fast zweijähriger Pause haben wir volle Belegungsbücher. Viele ausgefallene Seminare werden nun nachgeholt und man merkt auch, dass die Menschen wieder ein Bedürfnis haben, einander zu begegnen.“

Bei mehrtägigen Veranstaltungen stehen als Übernachtungsmöglichkeit insgesamt 120 Betten in 55 Zimmern zur Verfügung.

Die hohe Auslastung sorgt gleichzeitig für ein Problem. „Wie überall haben auch wir Schwierigkeiten, neues Personal zu finden“, so Fischer.

„Die Corona-Zeit konnten wir gottseidank ohne großen Personalabbau überstehen. Mit der zunehmenden Auslastung und unserem Umbau in einem Nebengebäude mit acht weiteren Seminarräumen fehlen uns jedoch weitere Kräfte, die wir dringend brauchen.“ Das Kloster ist auch bei Auszubildenden gefragt. Denn hier finden junge Menschen neue Perspektiven in zahlreichen Lehrberufen. Diese reichen von der Köchin über den Veranstaltungskaufmann/-frau, der Kauffrau für Büromanagement und Einzelhandel bis hin zum Priester.

Als Partner dafür kamen die Spezialisten der VR-Bank zum Einsatz. „Die VR-Bank ist seit vielen Jahren unser bevorzugter Regionalpartner“, berichtet Christian Fischer. „Sie ist nah, persönlich und bietet eine großartige Beratung. Das entspricht ganz unserem Ansatz der Regionalität.“

Neues Bezahlsystem der VR-Bank
Für alle Besucherinnen und Besucher, die sich neben neuen Erkenntnissen auch etwas zur Erinnerung mitnehmen möchten, gibt es gleich daneben den Klosterladen.

Hier finden sich viele erstklassige Produkte aus klösterlicher Herstellung, die ab sofort auch über den neuen Onlineshop erhältlich sind.

Von Wein über individuelle Geschenke für jeden Anlass bis hin zu Devotionalien, Weihrauch oder christliche Literatur und Musik. Damit alles reibungslos läuft, hat die Klosterleitung in ein neues elektronisches Bezahlsystem investiert.

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